Herrschaft der Zocker

Kapitale Themen in Film und Theater: »Inside Job«, »Magic Fonds«

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Geld ist eine gefährliche Sache. Zu viel ist schlecht, zu wenig auch. An keinem anderen Thema muss sich die zivilisatorische Kraft zur Mäßigung so bewähren wie am Geld. Das Programmheft zu »Magic Fonds«, einem Recherche-Projekt des Jugendclubs am Deutschen Theater Berlin, versammelt einige der Paradoxe zum Thema, entnommen aus der »Kleinen Kulturgeschichte des Geldes« von Dieter Schnaas. Womit gesagt ist, dass Geld ein Kulturgut ist, jedoch nur bis zu jener Grenze, hinter der der Urwald beginnt und keine Ordnung mehr dem Wildwuchs Einhalt gebietet.

So lesen wir unter den poetischen Beschreibungen: »Geld ist rational und romantisch«, »Geld ist bedeutungsschwer und gleichgültig«. Ja, Geld lässt sich gut bedichten, denn ist vor allem eines: Illusion, die darauf angewiesen ist, für bare Münze genommen zu werden. Das hat schon Mark Twain vor über hundert Jahren gewusst, als er seine Erzählung über die »Eine-Million-Pfund-Note« schrieb. D...


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