nd-aktuell.de / 24.05.2011 / Politik

Vulkan Grímsvötn

Aschewolke in Richtung deutscher Küste unterwegs

Der isländische Vulkan Grímsvötn spuckt weiter Asche. Die Wolke soll auch Richtung deutsche Küste ziehen. Mehrere Fluggesellschaften haben in Schottland Flüge gestrichen.

London/Brüssel (dpa) - Der isländische Vulkan Grímsvötn sorgt nun auch außerhalb Islands für Turbulenzen: Mehrere Fluggesellschaften haben wegen der Vulkanasche am Dienstag Flüge von und nach Schottland gestrichen. Zudem kommt es bei einigen Transatlantikflügen nach Angaben des britischen Verkehrsministeriums zu Verspätungen. Die Aschewolke soll im Laufe des Tages auch Richtung deutsche Küste ziehen, teilte der Deutsche Wetterdienst mit.


Island hatte am späten Montagabend seine internationalen Flughäfen wieder geöffnet - auch den Airport von Keflavik. Der Grímsvötn war am Dienstag nach Angaben isländischer Experten weiterhin aktiv und schürte die Angst vor neuen Problemen im Luftverkehr - 14 Monaten nach dem Flugchaos, das der isländische Vulkan Eyjafjallajökull ausgelöst hatte.


Die Aschewolke soll auch Richtung deutsche Küste ziehen. Bis zum Abend werde die Aschekonzentration an der Nordseeküste vermutlich Werte zwischen 0,2 und 2,0 Milligramm je Kubikmeter Luft erreichen, sagte Meteorologe Marcus Beyer vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Bei diesen Konzentrationen seien Flüge nur unter besonderer Aufsicht möglich. Betroffen sei die norddeutsche Küstenregion. Der Meteorologe erwartete aber zunächst nicht, dass die kritische Marke von 2 Milligramm überschritten werde.


Die Wetterverhältnisse in Island machten es schwierig, die Größe und Höhe der Wolke genau einzuschätzen, sagten Meteorologen des Landes. Aber Radaranzeigen machten deutlich, dass die Aschewolke nicht mehr so hoch wie kurz nach dem Ausbruch des Grímsvötn am Samstag sei. Experten gingen von fünf bis sieben Kilometern aus. Im Laufe des Tages sollte ein Erkundungsflugzeug über die Region fliegen.


Der Grímsvötn war am Samstag ausgebrochen. Der Vulkan schleuderte seine Asche teilweise mehr als 20 Kilometer hoch in die Luft. Er liegt unter dem größten Gletscher Islands, dem Vatnajökull.