Das Vermächtnis des Ägyptologen

Juristischer Streit zwischen Uni Leipzig und JCC

  • Peter Kirschey
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Die Universität Leipzig hat den juristischen Streit um die Rückgabe der altägyptischen Sammlung eines jüdischen Wissenschaftlers vor dem Berliner Verwaltungsgericht verloren. Doch damit ist die Angelegenheit wohl nicht abgeschlossen.

Die Universität Leipzig ringt um einen Schatz. Ihre altägyptische Sammlung könnte möglicherweise bald auf dem internationalen Kunstmarkt landen und auf Auktionen unter den Hammer kommen. Am Donnerstag vergangener Woche war die Exposition Gegenstand eines Gerichtsverfahrens vor dem Berliner Verwaltungsgericht: »Universität Leipzig gegen die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesamt für offene Vermögensfragen«.

Es geht um rund 150 Ausgrabungen des Ägyptologen Prof. Dr. Georg Steindorff, der von 1904 bis 1934 an der sächsischen Universität lehrte und die Exponate von seinen ausgedehnten Forschungsreisen durch Ägypten mitbrachte. Steindorff, jüdischer Abstammung, verkaufte die Sammlung, die vorher als Leihgabe zum Bestand gehörte, 1936 an die Universität für 8000 Reichsmark. Er selbst schätzte damals den Wert auf 10 260 Mark. 1935 war ihm wegen seiner jüdischen Abstammung die Lehrbefugnis entzogen worden.

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