Femern wird sicherlich auch den Wunsch der dänischen Politik berücksichtigt haben, dass das Fünf-Milliarden-Euro-Projekt vornehmlich heimischen Unternehmen und Standorten zugute kommen soll. Geld spielt offenbar nicht die wichtigste Rolle: Presseberichten zufolge wird das Projekt um 350 Millionen Euro teurer, da die Tunnelelemente in Dänemark und nicht in Polen produziert werden.
Auf Lolland gibt es seit der Schließung der Nakskov-Werft und der Produktion des Windanlagenherstellers Vestas keine nennenswerte Industrie mehr. Man hofft, dass vor allem Einheimische die versprochenen Jobs bekommen. Allerdings ist die Arbeitslosigkeit in der dänischen Baubranche insgesamt hoch. Und die Baufirmen werden auch eigene Mitarbeiter mit Erfahrung bei großen Infrastrukturprojekten mitbringen.
Femern A/S möchte nicht die Fehler früherer Brückenprojekte in Dänemark wiederholen, wo viele Auftragsgelder in anderen EU-Ländern und in China landeten. Mit Informationsveranstaltungen versucht man lokale Handwerksbetriebe und kleine Industriezulieferer für den komplizierten Ausschreibungsprozess zu rüsten.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/198977.lolland-zieht-das-grosse-los.html