Finanzierung privater Schulen auf die alte Art

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Potsdam (epd). Die 166 freien Schulen in Brandenburg werden auch im kommenden Schuljahr weiter nach den bisherigen Richtlinien gefördert. Ein neues Berechnungsmodell für staatliche Zuschüsse, das auf einer für alle, auch die öffentlichen Schulen, geltenden Formel basiere und zu einer Reduzierung der Zuschüsse für freie Träger führen werde, soll erst nach dem Schuljahr 2011/2012 eingeführt werden, sagte Bildungsministerin Martina Münch (SPD) am Mittwoch.

Auch die freien Schulen müssten einen Beitrag zur Konsolidierung des Landeshaushalts leisten, betonte sie. Derzeit profitierten die Privatschulen von den hohen Personalkosten staatlicher Schulen, da das Land auch viele kleine personalintensive öffentliche Schulstandorte finanzieren müsse. Dadurch steigen die Zuschüsse für die Privatschulen. Dies führe zu einer »Verzerrung des Wettbewerbs zu Ungunsten der öffentlichen Schulen«, sagte Münch.

Die Finanzierung der freien Schulen in Höhe von 94 Prozent der vergleichbaren Personalkosten staatlicher Schulen werde auch bei geänderter Berechnungsgrundlage beibehalten, betonte Münch. Das genaue neue Berechnungsmodell soll noch vor der Sommerpause vorgestellt werden. Die hohe Zahl von mehr als 20 Neuanträgen für das kommende Schuljahr zeige, dass die öffentliche Finanzierung der freien Schulen in Brandenburg gut sei, erklärte Münch.

Die Verbände der Privatschulen haben Anfang Mai eine Volksinitiative gestartet, mit der sie eine Erhöhung der Landeszuschüsse von derzeit rund 65 Prozent auf 85 Prozent der Gesamtkosten und ein günstigeres Berechnungsmodell erreichen wollen. Derzeit besuchen in Brandenburg rund 24 000 Kinder und Jugendliche private Schulen. Das sind neun Prozent aller Schüler. Der Bundesdurchschnitt liegt bei acht Prozent. Die privaten Schulen bekommen 2011 zusammen etwa 122 Millionen Euro Zuschuss vom Land Brandenburg.

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