Schädlicher Wettbewerb bei Steuern

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Berlin (ND). Nirgends auf der Welt sind die Unternehmenssteuern in den letzten Jahren so stark gesenkt worden wie in der Europäischen Union. Die durchschnittlichen Körperschaftsteuersätze fielen in den 15 alten EU-Ländern zwischen 1997 und 2007 von gut 38 auf durchschnittlich knapp 29 Prozent und in den Neumitgliedern von 32 auf 19 Prozent, wie aus einer am Mittwoch vorgestellten Untersuchung der Bremer Jacobs University, der Central European University Budapest und des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht. Als Gründe für diese Entwicklung führen die Autoren die fortgeschrittene Integration der Märkte in der EU und die Osterweiterung an. Für Unternehmen seien die Anreize groß, ihre Produktion oder ihre Gewinne dorthin zu verschieben, wo die wenigsten Steuern anfallen. Entsprechend wachse der Druck auf die Politik, Firmen durch Steuersenkungen im Land zu halten. Politische Bemühungen zur Steuerharmonisierung seien bisher wenig effektiv gewesen.

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