Erste Schritt zu Afrika-Freihandelszone

26 Staaten von Ägypten bis Südafrika beteiligt

  • Lesedauer: 2 Min.

Johannesburg (AFP/ND). 26 afrikanische Länder haben erste Schritte zur Gründung der größten Freihandelszone des Kontinents beschlossen. Der neue Zusammenschluss aus drei bestehenden regionalen Freihandelszonen solle Afrikas Wirtschaftskraft vergrößern, sagte Südafrikas Präsident Jacob Zuma bei einem Treffen der beteiligten Länder am Sonntag in Johannesburg. Die Freihandelszone würde 700 Millionen Menschen von Kairo bis Kapstadt umfassen.

In Johannesburg unterzeichneten die 26 Teilnehmer eine Vereinbarung, mit den Verhandlungen zur Schaffung der Freihandelszone zu beginnen. »Wir treffen in vollem Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung gegenüber Afrikas Gründungsvätern zusammen, einen einzigen kontinentalen Markt mit realer Wirtschaftskraft zu schaffen«, sagte Gastgeber Zuma.

Die »Große Freihandelszone« soll die Mitgliedstaaten des Gemeinsamen Markts für das östliche und südliche Afrika (COMESA), der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) und der Entwicklungsgemeinschaft Südliches Afrika (SADC) zusammenfassen, deren Bruttoinlandsprodukt zusammen 597 Milliarden Euro beträgt. Die verstärkte Zusammenarbeit lasse »schnelle Gewinne« erwarten, sagte COMESA-Generalsekretär Sindiso Ngwenya.

COMESA, EAC und SADC hatten den Zusammenschluss bereits 2008 auf einem Treffen in Kampala beschlossen. Die Umsetzung scheiterte bisher an Zollbarrieren und mangelnder Infrastruktur. Jede Organisation hat ihre eigenen Regeln, einige Staaten sind bereits in mehreren Freihandelszonen Mitglied. Einige Experten erwarten auch auf absehbare Zeit keinen wirklichen Durchbruch bei der Vereinheitlichung des afrikanischen Wirtschaftsraumes.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert, dass Afrikas Wirtschaft in den kommenden Jahren stärker wachsen wird als der weltweite Durchschnitt. Vergangenes Jahr stellte Afrika sechs der zehn am stärksten wachsenden Wirtschaftsnationen der Welt. In der neuen Freihandelszone wären Afrikas am weitesten entwickelte Wirtschaftsnationen Ägypten und Südafrika vertreten sowie einige der dynamischsten Länder des Kontinents wie Angola und Äthiopien.

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