Energieverbrauchswende

Kommentar von Kurt Stenger

Es ist ein bewährtes Spielchen: Bei größeren Gesetzesvorhaben bringen sich die diversen Lobbys in Position, um mit Horrorszenarien und Drohungen das Maximale für die eigene Klientel herauszuholen. Nicht anders bei der geplanten Energiewende: Die Strompreise werden stark steigen, behaupten Wirtschaftsverbände und ihnen nahestehende Institute ins Blaue hinein. Ohne üppige Subventionen für energieintensive Branchen wären Standortverlagerungen unausweichlich.

Die – von Schwarz-Gelb immer verhätschelte – Wirtschaft rechnet sich durch Dreistigkeit die besten Chancen aus, wobei auch sie weiß, dass Experten Strompreissteigerungen durch den Ausbau der erneuerbaren Energien als eher unwahrscheinlich ansehen. Vor allem aber zeigen die Äußerungen der letzten Tage, dass die Industrie immer noch im energiepolitischen Denken von vorgestern verstrickt ist. Demnach muss der Staat dafür sorgen, dass die Industrie so viel Strom wie gewünscht verbrauchen darf – und zwar zu einem relativ niedrigen Preis.

Eine Energiewende, die diesen Namen auch verdient, müsste indes eine massive Verbrauchsreduzierung umfassen. Gerade die Wirtschaft wäre gefragt, durch energieeffiziente und ressourcenschonende Herstellungsverfahren sowie durch Entwicklung stromsparender Produkte die Abkehr von fossilen Großkraftwerken offensiv zu begleiten. Dies wäre eine echte Brücke ins Zeitalter der Erneuerbaren.

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