20 Kassen finanziell angeschlagen

Mangelnde Rücklagen Grund der Schieflage

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa/ND). Den Versicherten von mehr als 20 gesetzlichen Krankenkassen drohen weitere Zusatzbeiträge oder die Einschränkung von Leistungen. Der Grund sind mangelnde finanzielle Rücklagen. »Einige Kassen haben zu wenig getan«, sagte der Sprecher des Bundesversicherungsamts, Tobias Schmidt, am Dienstag. Auch größere Kassen befänden sich unter den Versicherungen mit zu geringer Reserve. »Ein Viertel der unserer Aufsicht unterstehenden Kassen liegen unter dem Mindestsoll«, erläuterte Schmidt. Derzeit stehen von den rund 150 Krankenkassen 93 unter Aufsicht des Amts, vor allem Betriebs- und Ersatzkassen. Bei manchen der Kassen seien die Probleme größer, bei anderen geringer, sagte Schmidt. »Das ist breit gestreut.« Sparen könnten diese Kassen mit dem Abbau freiwilliger Leistungen oder von Personal.

Eine Sprecherin des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen (BKKen) sagte, ihr lägen keine Zahlen vor, die auf eine Schieflage weiterer BKKen hindeuteten. Die Ersatzkassen wie Barmer GEK, Techniker Krankenkassen oder DAK hatten im ersten Quartal 518 Millionen Euro Überschuss, wie eine Sprecherin ihres Verbands sagte. »Das zeigt, dass die Finanzsituation solide ist.«

Als erste Kasse seit dem Start des Gesundheitsfonds muss zum 1. Juli die City BKK schließen. Derzeit braucht die bankrotte Kasse Hilfe von Mitarbeitern anderer Kassen, um unbearbeitete Post und Rechnungen von Leistungserbringern zu bewältigen, wie Kassenvorstand Oliver Reken der »Welt« sagte. Von den ursprünglich 136 000 Mitgliedern hätten noch rund 40 000 keine neue Versicherung, sagte Sprecher Torsten Nowak.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal