Die Rezension: Gutes Fett

»Eigentlich sollte unsere Ernährung keine Last, sondern eine Freude sein – eine Quelle für Gesundheit und Wohlbefinden«, schreiben die Autoren Dr. med. Erich Rauch und Peter Mayr zu Beginn ihres Ernährungsratgebers. Doch die Wahrheit sieht in den modernen Industrieländern oft anders aus. Viele Menschen sind von Übergewicht, Verdauungsbeschwerden und Lebensmittelunverträglichkeiten geplagt.

Die Autoren wollen den Leser mit Hilfe einer Ernährungsstrategie davon befreien. Die Ernährungslehren der letzten Jahrzehnte riefen zu fettarmer, eiweißarmer und kohlenhydratreicher Kost auf. Rauch und Mayr raten dringend davon ab. Bester Beweis sind für sie die Amerikaner, die vor allem Kohlenhydrate zu sich nehmen. Ihr Zuckerverbrauch stieg von 3 Kilo pro Person im 19. Jahrhundert auf über 50 Kilo im 20. Jahrhundert. Es kommt darauf an, Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß optimal zu kombinieren, so Rauch und Mayr.

Günstige Kohlenhydrate weisen einen niedrigen glykämischen Index (Glyx) auf, weil der Blutzucker nur langsam und nicht zu hoch steigt. Dazu gehören die meisten Gemüsesorten sowie Obstsorten, die keinen zu hohen Zuckeranteil haben wie Äpfel, Aprikosen, Beerenfrüchte. Lebenswichtige Proteine, die gut sättigen, sind Fisch und fettarme Fleisch- und Käsespeisen. Eine Tabelle zeigt Beispiele für geeignete Kombinationen von Kohlenhydraten und Proteinen. Zuguterletzt folgen die richtigen Fette. Günstig und sogar lebensnotwendig sind weitgehend naturbelassene, die einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Kalt gepresstes Olivenöl gehört dazu. Weitere Beispiele und viele praktische Ratschläge runden den Ratgeber ab. Elfi Schramm

Die Kohlenhydratlüge, Trias Verlag Stuttgart, pb., 151 S., 14,95 €.