Schlichter gesucht
Einwurf von Alexander Ludewig
Es steht wohl unentschieden. Doch egal wieviel noch ausgeteilt wird, im Streit zwischen Michael Ballack und dem Deutschen Fußball-Bund mit seinem obersten Übungsleiter Joachim Löw wird es so keinen Sieger geben. Nur Verlierer. Ballack sagt, Löw und der DFB lügen – andersrum genauso. Allein Sympathiepunkte können es sein, die jemanden zur einen oder anderen Seite tendieren lassen. Mag man lieber den stolzen und kantigen Ex-Kapitän oder den eloquenten Bundestrainer. Welche Worte bei ihrem Gespräch am 30. März wirklich gefallen sind, wissen nur sie.
Mediatoren haben ja in der modernen Konfliktkultur Hochkonjunktur. Darauf setzt auch Reiner Calmund: »Das Leben ist zu kurz, um sich zu zoffen«, sagt er und schlägt Rudi Völler als Schlichter vor. »Und wenn ich ihm helfen könnte, die Bretter vor den Köpfen abzuschrauben, würde ich ihm mit Freude den Schraubenschlüssel halten«, will er auch gleich mit anpacken bei der Versöhnung.
Geradeaus und ehrlich – so wünscht man sich das. Im Fall Ballack/Löw ist das nicht mehr möglich, sein Gesicht will keiner verlieren. Deshalb sollte der Streit ein neues bekommen, warum nicht das des allseits beliebten Völlers.
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