Razzia bei Arztpraxen und Apotheken

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Eberswalde (dpa). Nach der Razzia bei Helios-Kliniken hat die Polizei am Mittwoch Arztpraxen und Apotheken in Brandenburg und Berlin wegen des Verdachts des Abrechnungsbetruges durchsucht. Fünf Mediziner im Alter von 45 bis 70 Jahren sollen für Patienten ausgeschriebene Rezepte an Apothekeninhaber übergeben haben, ohne dass die Versicherten die verordneten Medikamente erhielten, berichteten die Staatsanwaltschaft Potsdam und das Landeskriminalamt Brandenburg (LKA). Die Ermittler gehen derzeit von einem Schaden aus, der sich im höheren sechsstelligen Bereich bewegt. Am Dienstag hatte es eine große Razzia bei Helios-Kliniken in Berlin gegeben.

Den Ärzten aus Potsdam und Michendorf und zwei Inhabern von Apotheken aus Potsdam und Kleinmachnow werde Abrechnungsbetrug im besonders schweren Fall vorgeworfen, hieß es. Auch ein Pharmavertreter aus Berlin steht unter Verdacht. Der 52-Jährige soll die Vermittlung der Rezepte zwischen den Ärzten und den Apothekern organisiert haben, sagte ein LKA-Sprecher. Die Apotheker sollen diese Verordnungen dann an die zuständigen Abrechnungszentren geschickt haben. Diese Zentren bearbeiten die Rezepte, prüfen beispielsweise, ob sie vollständig und korrekt sind.

Rund 70 Beamte der Landeskriminalämter von Brandenburg und Berlin durchsuchten zeitgleich 19 Objekte in den beiden Bundesländern sowie eine Wohnung in Mecklenburg-Vorpommern. Die Polizisten stellten dabei mehrere Computer, Laptops, rund 400 Aktenordner und 1600 Patientenakten sicher.

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