Mit seinem Beschluss des Programmentwurfs habe die Linkspartei gezeigt, dass sie gemeinsame Ziele verfolge, erklärte Parteichef Ernst am Sonntag. »Wir wollen gute Arbeit, gerechte Verteilung, soziale Sicherheit und Frieden. Das ist eine Verantwortung.« Fraktionsvize Dietmar Bartsch rief die verschiedenen Flügel in der Partei auf, sich zu mäßigen. Die Partei sei in einer »durchaus gefährlichen Situation«, sagte er am Samstag im Sender MDR Info.
Der Vorstand verständigte sich auch darauf, die Parteiführung im Juni 2012 neu zu wählen. Der Wahlparteitag soll am 2. und 3. Juni in Göttingen stattfinden. Die beiden Parteivorsitzenden Gesine Lötzsch und Klaus Ernst haben sich noch nicht entschieden, ob sie erneut kandidieren werden. Ernst will dem Parteitag einen Mitgliederentscheid vorschalten, um die innerparteiliche Demokratie zu stärken. »Wir sollten auch in den Parteien mehr Demokratie wagen«, sagte er am Wochenende.
Der Sprecher der sächsischen Landesgruppe im Bundestag, Michael Leutert, verwahrte sich derweil gegen Kritik Ernsts. Dieser hatte Leutert Berichten zufolge bei Beratungen der Fraktion über die Antisemitismus-Vorwürfe mit der Bemerkung zurechtgewiesen, dessen Lebensleistung reiche nicht aus, um der Parteiführung Ratschläge zu geben. Ernst habe damit »sehr tief die ostdeutschen Abgeordneten getroffen und ein Großteil von Vertrauen komplett verspielt«, so Leutert auf MDR Info.
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