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Der Spezialkatholik kann's nicht lassen

Die Verteidigung fordert Freispruch für einen katholischen Bischof, der den Holocaust leugnet

  • Lesedauer: 1 Min.
Regensburg (epd/ND). Im Berufungsverfahren wegen Volksverhetzung gegen einen erzkonservativen Bischof der Pius-Bruderschaft, Richard Williamson, setzt die Verteidigung weiter auf Freispruch. Vor dem Landgericht Regensburg sagte der Anwalt des britischen Holocaust-Leugners, dass der Angeklagte bei einem Interview »getäuscht« worden sei. Williamson erschien nicht zu dem Prozess.

2009 hatte er im Interview mit einem schwedischen Sender den millionenfachen Mord von Juden in Gaskammern geleugnet. Er hatte behauptet, es seien »200 000 bis 300 000 Juden in den Konzentrationslagern« gestorben, aber »nicht ein einziger von ihnen in Gaskammern«.

Religiöse Fragen seien Inhalt des Interviews gewesen, sagte Williamsons Anwalt. Erst in den letzten fünf Minuten sei der Bischof zum Holocaust befragt worden, zu dem er sich in den 80er Jahren bereits ähnlich geäußert habe.

Die Staatsanwaltschaft hielt an einer Verurteilung Williamsons fest. Die Tragweite seiner Äußerung sei ihm durchaus bewusst gewesen, was er am Ende des Interviews zu verstehen gegeben habe. Das Amtsgericht Regensburg hatte Williamson in erster Instanz zu einer Geldstrafe in Höhe von 10 000 Euro verurteilt.

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