nd-aktuell.de / 06.07.2011 / Unten links / Seite 1

Unten links

Kaum ist die Diskussion um die Zwei-Staaten-Lösung in der LINKEN etwas abgeebbt, da taucht eine neue Idee auf: die Zwei-Parteien-Lösung. »Um die Spaltung zu verhindern«, so meinen Autoren aus Brandenburg und Berlin, müsse man »die Trennung einleiten«. Das Dementi, es gäbe in der LINKEN keinen Ost-West-Konflikt, wird seinerseits dementiert: »Entwickeln wir uns hin zu einer Ost-Linken und einer West-Linken, denn das sind wir schon.« Ein zweifellos bescheidener Wunsch, das werden zu wollen, was man bereits sei. Parteikollegen wiesen den Vorschlag umgehend als Unsinn, falsch und Wichtigtuerei zurück. Einige nannten dahinter stehende Sorgen jedoch »ernst« oder meinten, die Partei sei in einer »durchaus gefährlichen Situation«. Dabei hätte die Überlegung, die LINKE in »eine Dachorganisation und zwei unabhängig voneinander agierende Parteien« zu wandeln, manchen Charme: Die leidige Debatte um Doppelspitzen

wäre flugs beendet. Es genügte ein Dachdecker. jrs