Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

Wer keine Arbeit hat, macht sich welche. Alle Hände voll zu tun hatte bislang die Arbeitsagentur. Dem, der keine Arbeit hat, welche zu machen, war ihre Arbeit. »Wir machen Ihnen Arbeit« klingt bloß leider wie »Wir machen Ihnen Beine«. Und von diesem Drohruf ist es nur ein kurzer Schritt zum Satz »Wer keine Beine hat, dem machen wir welche«. Deshalb übersetzte man das »Arbeitmachen« dereinst ins schönere Wort »Arbeitsbeschaffungsmaßnahme«. Wer erinnert sich nicht an die goldenen Neunziger, als man dem Leben hunderttausender Ostdeutscher so den verlorenen Sinn wiedergab? Jetzt aber neigt die schöne Zeit sich ihrem Ende. Jeder weiß es: Deutschland rast auf die Vollbeschäftigung zu. Die Agentur hat ihren Zweck erfüllt, bald braucht sie keiner mehr. Existenzangst greift um sich bei den Jobvermittlern. Aber da kommt die rettende Idee: 17 000 Stellen will die Arbeitsagentur demnächst – nicht schaffen, nein: streichen. Wer keine Arbeit hat, der macht sich eben welche. mha

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal