Werbung

Blaue Früchtesaison beginnt

»Dritte Jahreszeit«: Heidelbeerernte in der Mark Brandenburg hat begonnen

  • Thorsten Gerke, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Nach weißem Spargel und roten Erdbeeren gibt es an den Brandenburger Obstständen nun viel blaue Farbe. Denn in der Mark hat am Mittwoch die Heidelbeersaison begonnen, die »dritte Jahreszeit« der Spargelbauern. Die Früchte der Kulturheidelbeeren sind größer und milder im Geschmack als wild wachsende Beeren.

Die heimische Blaubeere gedeiht im Wald an niedrigen Büschen. Die Kulturheidelbeere hängt an bis zu zwei Meter hohen Sträuchern. Der Unterschied zwischen beiden Beerensorten ist auch gut sichtbar – nach dem Essen. Denn Wildfrüchte haben viel Farbe und machen die berühmte blaue Zunge.

Um das Potenzial märkischer Produkte stärker auszuschöpfen, ist nach Meinung von Agrarstaatssekretär Rainer Bretschneider eine noch besserer Vermarktung notwendig. »Neben dem guten Produkt ist auch eine gute Verkaufsstrategie wichtig«, sagte der Politiker beim Saisonstart in Klaistow (Potsdam-Mittelmark). Mit 78 Hektar hat Brandenburg bundesweit die drittgrößte Anbaufläche.

Anbaugebiete sind vor allem der Landkreis Potsdam-Mittelmark, die Prignitz, der Barnim sowie der Raum Frankfurt (Oder), berichtet das Agrarministerium. Da die Sträucher gut auf dem märkischen Boden wachsen, sei in den kommenden Jahren mit einer Ausweitung auch dieser Flächen zu rechnen. Ein Problem seien aber Ernteausfälle bei Obst wegen starker Fröste Anfang Mai. Einige Betriebe würden deshalb nicht genug Geld haben und geplante Investitionen zurückstellen, hieß es im Ministerium.

Ernst-August Winkelmann vom Erlebnishof in Klaistow nennt seine Entscheidung zum Beerenanbau eine »der besten Ideen«. Die Sträucher hätten den Frost recht gut überstanden. Während es bei Erdbeeren einen Ernteausfall von bis zu 50 Prozent gebe, seien nur rund 20 Prozent der Heidelbeeren verfroren, erläutert Winkelmann. Im vergangenen Jahr wurden in Brandenburg rund 390 Tonnen gepflückt. Die Ernte war allerdings nicht ganz so gut wie im Jahr 2009 mit 411 Tonnen.

Nach der politischen Wende fingen in der Mark zahlreiche Höfe an, sich mit Kulturheidelbeeren ein weiteres wirtschaftliches Standbein zu sichern. Die Beeren werden laut Gartenbauverband vorwiegend als Frischware verkauft. Die Pflanze habe ihren Ursprung in Nordamerika. Vor mehr als 100 Jahren begannen Gärtner in Deutschland, den Strauch auch hier zu kultivieren.

Heidelbeeren schmecken nicht nur gut. Das Ministerium verweist auch auf den hohen Gesundheitswert: Sie sind vitaminreich und wirken Blutfett senkend.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal