»Stellen Sie sich vor, einen warmen Wasserfall in einem warmen Land aufzusuchen … Achten Sie einmal auf das plätschernde oder leicht tosende Geräusch in der Nähe des Wasserfalls …« lauten Anweisungen für eine Übung. »Alles ist schrittweise und einfach erklärt, wissenschaftlich anerkannt, ohne Nebenwirkungen und unabhängig von Schmerzursache oder Ort des Schmerzes wirksam«, so die Autorin. Die Übungen sind als Ergänzung oder Alternative zu Arzneien und klassischer medizinischer Therapie gedacht. Körperliche Bewegung sei für alle Menschen wichtig, für solche mit Schmerzen aber ist sie ein Muss, findet die Therapeutin: »Beinahe jedem Menschen mit chronischen Schmerzen geht es nach einem Jahr täglicher sportlicher Aktivität von etwa einer halben Stunde wesentlich besser.« Natürlich ist ein individueller Test des augenblicklichen Belastungsniveaus Voraussetzung für den späteren Erfolg. »Die Politik der kleinen Schritte« wird hierbei empfohlen. Ist das gewählte Ziel beispielsweise, täglich zwei Kilometer zu laufen, das augenblickliche Belastungsniveau liegt aber bei 850 Schritten, so sollte der Patient etwas darunter mit etwa 800 Schritten beginnen und dieses Pensum einige Tage beibehalten. Danach folgt die Steigerung bis zum Wunschziel. Misserfolge und Tiefs sollten nicht überbewertet werden. Der Erfolg des Durchhaltens wird kommen.
Elfi Schramm
Jutta Richter: Schmerzen verlernen, Springer Verlag Berlin Heidelberg 2011, pb., 155 S., 19,95 €.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/202355.die-rezension.html