Wind in den Kiefern
Choreografische Oper »Matsukaze« von Sascha Waltz im Schillertheater Berlin
Plätschern. Immerfort Plätschern. Das Meer wogt ruhig, Möwen gieksen fast unhörbar, die Wellen schwappen leise. Derlei Geräusche kommen vom Band. Man sieht die Töne förmlich, hört die Landschaft. Zeit vergeht, lange Zeit, altjapanische Zeit.
Aufs Wundersamste klingen Instrumente auf. Winzige Becken, die Fingerspitzen der Vokalisten im Graben betätigen sie. Farben der Harfe, der Gitarre, der Celesta, fremder Streicher. Klingeling, immerfort Klingeling. Bläser, später haben sie kraftvolle Rollen, intonieren schwadige Seetanggeräusche, Atemzüge, in Nebel gehüllt. Es baut sich etwas auf. Unendlich gedehnt. So langsam, als würde die morgens gestörte Nachtschnecke im Tau sich um Mikromilimeter fortrekeln.
Zwei Schwestern, arme Salzschöpferinnen, so die Nô-Legende, leben in einer Hütte am Strand. Es tut sich, dass beide den Edelmann Yukihira aus der Hauptstadt lieben. Welche Fügung und welcher Zwiespalt. Aber der Edelmann wird zurückbeo...
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