Die Straße der Enthusiasten
Eine Wanderausstellung im Wendland dokumentiert Aufstieg und Fall von Pripjat, der Wohnstadt beim AKW Tschernobyl
Seit 25 Jahren ist die Region um das frühere sowjetische Atomkraftwerk Tschernobyl eine Sperrzone. Eine Ausstellung im wendländischen Gartow (Niedersachsen) zeigt vor allem die kulturellen Folgen des atomaren Desasters im Jahr 1986.
»Ist der GAU von Tschernobyl nur ein Ort in einer langen Reihe apokalyptischer Ereignisse? Hat sich nach Fukushima wirklich ein Wandel vollzogen?« Fragen, die nicht nur Marianne Fritzen, Ehrenvorsitzende der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, in ihrer Rede anlässlich der Eröffnung der dritten Ausstellung im Rahmen des internationalen Kunstprojektes »Tschernobyl 25 – expeditionen« im wendländischen Gartow stellte.
Ein Traum zerplatztAm Beispiel der ehemaligen Modellstadt Pripjat in der Ukraine, die erst im Jahre 1970 für die im UdSSR-Atomkraftwerk Tschernobyl Beschäftigten gebaut wurde, zeigt die Ausstellung »Die Straße der Enthusiasten« in drei Blöcken eindringlich, wie schnell der kollektive Traum vom Wohlstand mittels Hochtechnologie zerplatzen kann. Nur sechzehn Jahre später, im Mai 1986, hat man sämtliche 48 000 Bewohner der durch den GAU in Tschernobyl verstrahlten Stadt evakuiert. Seither steht Pripjat leer, ei...
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