Mehr Telefonabfragen als Demonstranten in Dresden

»Handygate« in Sachsen – Untersuchungsausschuss rückt näher

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Dresdner Polizei hat nach den Protesten gegen Nazis am 19. Februar die Daten von fast hundertmal mehr Handynutzern abgefragt als bislang zugegeben. Das Vertrauen in die Aufklärungsbereitschaft der Minister ist bei der Opposition erschöpft.

Als am 19. Februar Rechtsextreme zum zweiten Mal binnen einer Woche durch Dresden laufen wollten, stellten sich ihnen viele Bürger bei Protesten und Blockaden entgegen – rund 15 000, so wurde später geschätzt. Diese Zahl erhellt die Dimension der Telefonüberwachung, mit der die Polizei an jenem Tag versuchte, vermeintlicher Straftäter habhaft zu werden. Bisher war bekannt, dass eine Sonderkommission mehr als eine Million Datensätze von Funkzellenabfragen auf den Tisch bekam, die belegen, mit welchen Handys im Stadtgebiet telefoniert oder SMS verschickt wurden. Nun weiß man, dass in satten 40 732 Fällen auch die zugehörigen Bestandsdaten der Handynutzer angefordert wurden, also Name und Ansch...


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