Verbot von Neonazi-Konzert gefordert

Geraer Aktionsbündnis verweist auf Anschläge in Norwegen

  • Lesedauer: 2 Min.

Gera (epd/ND). Vor dem Hintergrund der Anschläge in Norwegen haben das Geraer Aktionsbündnis gegen Rechts und der Runde Tisch für Toleranz und Menschlichkeit ein Verbot der rechtsradikalen Großveranstaltung »Rock für Deutschland« am 6. August in der ostthüringischen Stadt gefordert.

Rechtsrock sei »die Begleitmusik zu kriminellen und menschenverachtenden Taten«, erklärten die Initiativen am Dienstag. Die Morde von Oslo und Utøya zeigten deutlich, »dass hier nicht mit Noten und Worten, sondern mit dem Feuer gespielt wird«. Die Forderung nach einem Verbot der Veranstaltung werde im Interesse der Achtung vor den Toten in Norwegen »und im eigenen Sicherheitsinteresse« erhoben, hieß es. Zudem seien der direkte und indirekte Aufruf zu Hass, Terror und Gewalt durch rechtsradikale Rockmusik vom demokratischen Grundrecht auf Meinungsfreiheit nicht mehr gedeckt. »Es wäre auch der Geraer Bevölkerung nicht vermittelbar, warum trotz der offensichtlichen Gefahr, die von Hassmusik ausgeht, diese rechtsradikale Großveranstaltung stattfinden kann«, hieß es weiter.

Gera ist bereits zum achten Mal als Veranstaltungsort für das rechtsextreme Festival vorgesehen, zu dem in den vergangenen Jahren jeweils mehreren tausend Teilnehmer kamen. Gegen die Veranstaltung organisierte der Runde Tisch für Toleranz und Menschlichkeit als breites Bündnis von Initiativen, Parteien und Kirchen bereits in den Vorjahren in der Innenstadt ein Gegenprogramm mit Kundgebungen und kulturellen Angeboten.

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