Im DFB-Pokal mit Glück eine Runde weitergezittert, in der Europa League mit dem Rücken zur Wand: Nach dem erfolgreichsten Jahr der Vereinsgeschichte sind die in der vergangenen Saison für ihren Offensivfußball gefeierten »Bruchweg-Boys« des FSV Mainz 05 derzeit meilenweit von neuen Höhenflügen entfernt. Vor dem Qualifikationsrückspiel für die Europa League am Donnerstag bei Gaz Metan Medias und dem Bundesliga-Saisonstart drei Tage später gegen Bayer Leverkusen knirscht es heftig im Getriebe der 05er.
»Wir sind keine Maschine, wo man Benzin rein tut und es läuft. Es fehlt ein bisschen was, aber wir werden es in Zukunft besser hinkriegen«, sagte Stürmer Sami Allagui nach dem jämmerlichen Pokal-Auftritt beim Fünftligisten SVN Zweibrücken. Trotz der dürftigen Leistung beim glücklichen 2:1-Sieg nach Verlängerung blieben sich die Verantwortlichen in Mainz jedoch treu und behielten die Ruhe.
Selbst der als Perfektionist geltende Trainer Thomas Tuchel stellte seine planlos agierenden Profis nicht in den Senkel, sondern lieber das Positive heraus. »Wir haben das als Mannschaft gemeinsam durchgestanden. Solch ein Sieg fühlt sich letztlich besser an als ein klares Ding«, sagte Tuchel. Doch die Baustellen sind unübersehbar. Im Spielaufbau fehlt eine treibende Kraft, im Mittelfeld ein kreativer Mann und im Sturm ein durchsetzungsfähiger Knipser.
Anlass zur Sorge sieht Manager Christian Heidel aber nicht. »Wir haben im Vorjahr bei AK Berlin auch nur mit Hängen und Würgen 2:1 gewonnen und dann in der Bundesliga einen Startrekord mit sieben Siegen hingelegt«, erinnerte Heidel. Einen ersten Fingerzeig, wie stark der FSV ist, dürfte der Europa-League-Auftritt in Siebenbürgen liefern. Das Team glaubt trotz der der nach dem 1:1 zuhause wenig komfortablen Ausgangsposition fest an das Weiterkommen in Rumänien. »Wir werden dort selbstbewusst auftreten und wollen das Spiel auf jeden Fall gewinnen«, sagte Allagui, der gegen Zweibrücken mit seinem Treffer in der 115. Minute neben Führungstorschütze Petar Sliskovic (95.) für den Sieg verantwortlich zeichnete.
Auch 1899 Hoffenheim ist im DFB-Pokal beim Pflichtspiel-Debüt des neuen Trainers Holger Stanislawski nur knapp einer Blamage entgangen. Beim rheinischen Sechstligisten Germania Windeck kamen die Breisgauer erst nach Verlängerung zu einem 3:1-Sieg. Der eingewechselte Neuzugang Fabian Johnson und Ryan Babel erlösten ihr Team mit den Treffern in der 98. und 115. Minute. Die Hoffenheimer mussten sogar einem Rückstand hinterherlaufen: Florian Buchholz traf in der 36. Minute für die Dorfkicker aus Windeck (36.), bevor Sead Salihovic (51.) ausgleichen konnte und 1899 in die Verlängerung brachte.
Dennoch enttäuschten die Hoffenheimer vor dem Liga-Auftakt bei Hannover 96 am Samstag auf der ganzen Linie. »Wir haben wirklich nicht gut gespielt und müssen jetzt einen Ansatz finden, was besser zu machen ist. Gegen so einen Gegner musst du schneller spielen«, meinte Abwehrspieler Marvin Compper. Kapitän Andreas Beck ergänzte: »Das war ein typisches Pokalspiel. Im Endeffekt können wir schmunzeln. Das Positive ist, dass wir weiter sind.«
1. DFB-Pokalrunde 2. Bundesliga - Bundesliga
Dresden - Leverkusen 4:3 n.V.
Braunschweig - FC Bayern n. Red.
3. Liga - Bundesliga
Heidenheim - Werder Bremen 2:1Amateure - Bundesliga
BFC Dynamo - Kaiserslautern 0:33. Liga - 2. Bundesliga
SV Babelsberg 03 - Duisburg 0:22. Bundesliga - 2. Bundesliga
Hansa Rostock - Bochum 3:5 i.E.Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/203475.kein-spassfussball-mehr-in-mainz.html