Jugendorchester aus Brasilien eröffnet Festival

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(dpa). Das Vorbild ist das mittlerweile weltberühmte Jugendorchester Simón Bolívar aus Venezuela: Auch in Brasilien kommen Kinder und Jugendliche zum gemeinsamen Musizieren zusammen. Auf dem diesjährigen Festival Young Euro Classic stellt sich an diesem Freitag in Berlin das Jugendorchester des nordbrasilianischen Bundesstaates Bahia vor. »Wie in Venezuela streben auch wir an, Jugendliche aus einfachen Verhältnissen zur Perfektion über die Musik anzuleiten«, sagte Chefdirigent Ricardo Castro vor dem Auftritt.

Auf dem Programm im Konzerthaus stand am Freitag unter anderem Chopins Klavierkonzert Nr. 2, Solistin war die Portugiesin Maria Joao Pires. Castro hat auch eine Überraschung angekündigt: »Unser letztes Stück ist eine Mischung aus Karneval und Sinfonie.«

Mehr als hundert Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren erhalten in mehreren Musikzentren rund um die Landeshauptstadt Salvador de Bahia Musikunterricht von professionellen Musikern und älteren Orchestermitgliedern. Das Ensemble ist bereits in der Queen Elizabeth Hall in London und im Kulturzentrum Belém in Lissabon aufgetreten. In Berlin sind die jungen Brasilianer erstmals zu hören.

»Wir erleben täglich, wie die Beschäftigung mit Musik diese jungen Menschen aus dem oft von Armut gezeichneten Alltag holt«, sagte Castro, der seine Arbeit in Salvador mit seiner Position als Klavierprofessor in der Schweiz teilt und dabei auch weltweit als Solist auftritt. »Unsere Kinder erfahren, dass es sich lohnt, sich für etwas anzustrengen.« Finanziert wird das Jugendorchester vor allem von Spenden. Seit der Gründung im Jahr 2007 spielten bereits rund 950 junge Musiker im Orchester.

Seit Freitag präsentiert das Festival Young Euro Classic (bis 21. August) an 17 Abenden Jugendorchester aus aller Welt. In diesem Jahr hat das Festival zwei besondere Themen: Orchester aus Nord- und Südamerika sowie das Festivalorchester Türkei – Deutschland, in dem junge Künstler aus beiden Ländern gemeinsam musizieren.

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