Stromengpässe befürchtet

Netzagentur drängt auf längere Laufzeiten für Kohlekraftwerke in NRW

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Bonn (AFP/ND). Angesichts befürchteter Stromengpässe nach der Abschaltung von acht Atommeilern hat die Netzagentur die nordrhein-westfälische Landesregierung gebeten, die Möglichkeit einer Laufzeitverlängerung für alte Eon-Kohlekraftwerke zu prüfen. Ein entsprechendes Schreiben habe Netzagenturchef Matthias Kurth an NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) geschickt, bestätigte eine Sprecherin der Bonner Behörde am Freitag einen Bericht der »Financial Times Deutschland«. Kurth plädiert demnach dafür, die für Ende 2012 geplante Stilllegung dreier Blöcke in Datteln zu überdenken.

Die Netzagentur erstellt derzeit für die Bundesregierung einen Bericht über die Kraftwerkskapazitäten. Dem Bericht der »FTD« zufolge ist absehbar, dass neue Kohlekraftwerke die Atomlücke nicht so schnell füllen können wie erhofft. Probleme mit dem neuen Hochleistungsstahl T24 für Druckkessel führten zu Verzögerungen bei Neubauten. Die Kraftwerke Walsum, Moorburg, Boxberg und Wilhelmshaven würden deshalb voraussichtlich anderthalb bis zwei Jahre später ans Netz gehen.

Für die rot-grüne Minderheitsregierung in Nordrhein-Westfalen könnte sich Kurths Brief als heikel erweisen – die Landes-Grünen sehen die Stromerzeugung aus Kohle kritisch. Sollte es Engpässe bei Bahnstrom oder Fernwärme geben, dürften die Anlagen länger laufen, sagte Regierungssprecher Thomas Breustedt der »FTD«.

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