Aus Kostengründen eine Zahnlücke
Thüringen: Flüchtlinge werden kaum mit Prothesen versorgt – ihnen werden gleich die Zähne gezogen
Asylbewerber werden in der Bundesrepublik beim Zahnarzt schlechter behandelt als Deutsche. In Thüringen ist ihre Behandlung sogar von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich.
In Lateinamerika erhalten Menschen mit schlechten Zähnen in der Regel keinen Zahnersatz. Dort werden kaputte Zähne, die mit einer einfachen Füllung erhalten werden könnten, einfach gezogen. Aus Kostengründen. Wer meint, dass diese rabiate Methode nur in der »Dritten Welt« ihre Anwendung findet, hat sich getäuscht. In Thüringen ist sie für Flüchtlinge mehr oder weniger gängige Praxis.
Das jedenfalls legt eine Antwort auf eine Anfrage, die der SPD-Parlamentarier Thomas Hartung in den Erfurter Landtag eingebracht hat, nahe. Demnach wurden 2010 im Landkreis Altenburger Land 55,3 Prozent der behandelten Zähne von Asylsuchenden gezogen. In Eisenach waren es 42,9 Prozent und in Hildburghausen gar 90 Prozent. Dagegen wurden vergangenes Jahr in den Landkreisen Sonneberg (9,1 Prozent) und Saalfeld-Rudolstadt (8,5 Prozent) deutlich weniger der behandelten Zähne gezogen. Woran liegt diese ungleiche ärztliche Praxis von Flüchtlingen?
Die Versorgung d...
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