nd-aktuell.de / 16.08.2011 / Politik / Seite 5

Mittelstand will 300 000 neue Stellen schaffen

Betriebe loben »moderate Lohnentwicklung« in Deutschland / Gut gefüllte Auftragsbücher der Exportfirmen

Dem Mittelstand in der Bundesrepublik geht es so gut wie lange nicht mehr. Laut einer aktuellen Umfrage will jedes vierte Unternehmen neues Personal einstellen.

Berlin (AFP/ND). Die kleinen und mittleren Unternehmen beurteilen ihre Lage optimistisch und wollen einstellen: Bis zu 300 000 neue Stellen werde der Mittelstand in den kommenden Monaten schaffen, teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Montag mit. Die Standortbedingungen seien günstig, insbesondere lobt der DIHK die moderate Lohnentwicklung hierzulande.

Die Industrie- und Handelskammern im Land befragten im Frühsommer mehr als 20 000 kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten. Fast jedes vierte (23 Prozent) will demnach Personal einstellen. Die Mehrheit (68 Prozent) will ihre Beschäftigtenzahl gleich halten, nur knapp jede zehnte Firma (neun Prozent) will Stellen streichen, wie die Umfrage ergab.

Die kleinen und mittleren Unternehmen beurteilen ihre wirtschaftliche Lage laut Umfrage zur Zeit sogar besser als 2007. Die Auftragsbücher exportstarker Firmen etwa im Maschinenbau, in der Chemie und der Pharmaindustrie seien gut gefüllt; die Arbeitsmarktentwicklung sorge für gute Geschäfte im konsumnahen Mittelstand, heißt es im DIHK-Mittelstandsreport. Auch die Gastronomen bewerteten ihre wirtschaftliche Lage besser als im langjährigen Durchschnitt.

Folglich seien kleine und große Händler »so einstellungsbereit wie nie zuvor«, das gleiche gelte für Bauunternehmer. Auch Hersteller von Schmuck, Musikinstrumenten, Spielwaren und Sportgeräten wollen demnach ihr Personal aufstocken. Bei den Exportfirmen wollten vor allem die Maschinenbauer und Chemieunternehmen neue Stellen schaffen.

Bemängelt wird jedoch der Fachkräftemangel, den auch die kleinen und mittleren Unternehmen zunehmend spürten, beklagt der DIHK. Rund ein Drittel von ihnen sehe hier bereits kurzfristig ein Risiko für ihre Geschäftstätigkeit, teilte der Verband mit.