2000 Lehrer werden eingestellt

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Potsdam (dpa/ND). Rund 2000 Lehrer will die rot-rote Koalition innerhalb der bis 2014 währenden Legislaturperiode einstellen. Das bestätigte Bildungsministerin Martina Münch (SPD) am Dienstag, als sie dem Kabinett die Auswertung des Schulressourcenkonzeptes von 2007 vorstellte. »Indem wir bereits jetzt junge und motivierte Nachwuchspädagogen einstellen, schaffen wir eine gute Ausgangslage für den mittelfristig steigenden Bedarf an Lehrkräften«, sagte Münch. Trotz angespannter Haushaltslage könne so das im rot-roten Koalitionsvertrag vereinbarte Schüler-Lehrer-Verhältnis von 15,4 eingehalten werden.

SPD und LINKE hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, mindestens 1250 neue Lehrer anzuwerben, notfalls jedoch auch mehr, wenn nur so die Lehrer-Schüler-Relation gehalten werden könne. Linksfraktionschefin Kerstin Kaiser zeigte sich wenig überrascht von der Entwicklung. Sie erinnerte daran, dass die LINKE bereits 2009 in den Koalitionsverhandlungen davon ausgegangen sei, dass 1250 Schüler nicht ausreichen, sondern wahrscheinlich 2000 oder sogar 2500 junge Pädagogen gebraucht werden.

Die Kabinettssitzung vom Dienstag wurde von einem Protest der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen begleitet. Ende Juni hatte die Regierung Einsparungen von rund 24 Millionen Euro im Bildungsressort beschlossen, davon knapp fünf Millionen Euro bei den Zuschüssen für die freien Schulen.

Detlef Hardorp, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen, zeigte sich empört über den Beschluss. Damit sei die Gleichstellung von öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen nicht mehr gewährleistet, sagte er. Während staatliche Schulen voll finanziert würden, erhielten freie Schulen nicht die Investitions- und Sachkosten, sondern nur 94 Prozent der Personalkosten erstattet. Seit Mai läuft eine Volksinitiative.

Martina Münch wies die Vorwürfe zurück. Mit dem neuen Finanzierungsmodell solle »die Ungleichgewichtung« zwischen öffentlichen und Privatschulen beendet werden. Das Bildungsministerium argumentiert, dass freie Schulen bisher eher im Vorteil gewesen seien, weil sie geringere Kosten haben oder auch Lehrer einfacher entlassen können. Zudem seien die staatlichen Zuschüsse – gemessen an der Schülerzahl – überproportional gestiegen.

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