Mitfahrzentrale für Jugendliche

  • Ronald Bahlburg, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Neue Verkehrsangebote sollen in Zukunft dafür sorgen, dass Jugendliche auf dem Lande ungehindert von A nach B kommen. Die Angebote reichen von Rufbussen über E-Bikes bis zu Mitfahrzentralen als Alternative zum ausgedünnten öffentlichen Nahverkehr. Das ist das Ergebnis des vor einem Jahr angelaufenen Projektes »JugendMobil«. Gestern zog das Verkehrsministerium eine erste Bilanz. An dem Projekt waren maßgeblich Schüler aus Ostprignitz-Ruppin und Elbe-Elster mit Vorschlägen beteiligt.

»Man kommt hin, aber nicht mehr zurück«, berichteten etliche von ihnen über ihre tägliche Odyssee, wenn es um den Weg zur Musikschule, zum Freizeitzentrum oder in die Disco geht. Vor allem abends gibt es Probleme. »Wenn die Schule vorbei ist, fährt kein Bus mehr«, stellte Jonas vom Paul-Fahlisch-Gymnasium in Lübbenau fest. Und Rufbusse? »Die haben wir nie gesehen.« Normale Linienbusse wiederum seien entweder überfüllt oder schaukelten mal gerade zwei Passagiere durch die Landschaft. Hier könnte eine bessere Planung der Fahrzeiten und Busgrößen helfen.

Minister Jörg Vogelsänger (SPD) sicherte den 60 Schülern, Lehrern und Kommunalvertretern die weitere Finanzierung des entstandenen Netzwerks zu. Überdies werde der 2012 auslaufende Landesnahverkehrsplan bis 2017 fortgeschrieben. Für die Zukunft des Landes sei von zentraler Bedeutung, junge Menschen in ihrer Heimat zu halten. »Dazu gehört ganz besonders die Mobilität.« Jugendliche seien die Familiengründer, Fachkräfte und Unternehmer von morgen, betonte der Politiker und mahnte Solidarität unter den Generationen an.

Laut Statistik wird es etwa im Bereich Kyritz 2030 nur noch 1500 Jugendliche unter 15 Jahren geben. 2008 waren es 2900. Das ist eine Halbierung, während die Bevölkerung insgesamt nur um 23 Prozent abnimmt.

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