Koriander als Medizin

Gewürz kann Bakterien unschädlich machen

  • Lesedauer: 1 Min.
Öl aus Koriander hat das Zeug, Nahrungsvergiftungen und Infektionen zu bekämpfen, denn es macht gefährliche Bakterien unschädlich, erklären portugiesische Forscher im »Journal of Medical Microbiology«.

»Korianderöl könnte künftig Lebensmittel vor Verderb durch Bakterien schützen und in Lösungen, Mundspülungen oder Pillen Infektionen mit multi-resistenten Bakterieninfektionen entgegenwirken«, so Studienleiterin Fernanda Domingues von der portugiesischen Universität Beira.

Koriander ist mit seinem intensiven Aroma fixer Bestandteil der Küche Südeuropas. Auch das Öl, das aus den Samen der Gewürzpflanze gewonnen wird, gehört weltweit zu den häufig verwendeten essentiellen Ölen. Um dessen Vorteile und Heilwirkungen wissen Volkstraditionen schon lange, darunter die Schmerz- und Krampflinderung, die Hilfe bei Übelkeit, die Unterstützung der Verdauung sowie die Behandlung von Pilzerkrankungen.

Die Forscher testeten die Wirkung einer Lösung mit 1,6 Prozent Korianderöl auf zwölf Bakterien, darunter Escherichia coli, Bacillus cereus, Salmonellen sowie Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA). Alle wurden im Wachstum gebremst und größtenteils auch abgetötet.

Dass Korianderöl bald im Krankenhaus Einzug halten wird, glauben Spezialisten für Infektiologie dennoch nicht. »Es könnte nach erfolgreichen klinischen Tests durchaus als Beiwerk zu Antibiotika angewendet werden, wird diese jedoch nie ersetzen. Die Verantwortung, die man hier übernehmen müsste, ist zu groß«, urteilt Stefan Breyer von der Infektionsambulanz der Medizinischen Universität Wien. ND

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