Glasfaserkabel für die Gropiusstadt

Über 4000 Mieter sollen ab September Zugang zu neuer Technologie erhalten

Die Wohnungsbaugesellschaft Degewo hat am Montag ein deutschlandweit einzigartiges Pilotprojekt vorgestellt. Innerhalb eines Jahres sollen rund 4400 Haushalte in der Berliner Gropiusstadt mit Glasfaserkabeln ausgestattet werden. Die Degewo kooperiert dabei mit dem Energiekonzern Vattenfall, dem Mobilfunkunternehmen Ericsson sowie dem Netzbetreiber QSC. Die Kosten für das Projekt liegen bei vier Millionen Euro, die Vattenfall als Hauptinvestor zu einem großen Teil trägt.

Das Besondere der Zusammenarbeit stellt das so genannte Open-Access-Modell dar. Externe Dienst- anbieter sollen laut Netzausrüster QSC einen »diskriminierungsfreien Zugang« zur bereitgestellten Infrastruktur erhalten. Bisher gab es Gespräche mit dem Internet Provider 1&1. Mit weiteren Anbietern wird bereits verhandelt. Die Mieter sollen dann zwischen den verschiedenen Dienstanbietern und ihren Services wählen können. In etwa 2700 Wohnungen wird ein direkter Glasfaseranschluss gelegt (Fibre to the Home; FTTH), mit denen man eine optimale Übertragungsrate erreicht. Die restlichen Wohnungen werden über einen Hausanschluss versorgt (Fibre to the Building; FTTB). Eine Mieterhöhung wird es wegen der technischen Neuerungen nicht geben, so die Degewo.

Erst im letzten Jahr hat die Degewo umfangreiche Sanierungsmaßnahmen in dem Viertel für 85 Millionen Euro beschlossen. Nun plant man die Telekommunikation von der südöstlichen Trabantenstadt aus zu revolutionieren. »Berlin muss hier in seiner Vorreiterrolle gestärkt werden«, bekräftigte Dr. Helmar Rendez, Vorsitzender der Geschäftsführung von Vattenfall.

Die Degewo verspricht sich von den technischen Neuerungen vor allem eine Attraktivitätssteigerung der Wohnungen. Mit dem Modernisierungskonzept sollen insbesondere junge Familien angesprochen werden. »Die Gropiusstadt ist ein ideales Pilotfeld für dieses Projekt, denn sie hat hohes Zukunftspotenzial durch ihre Lage in der wachsenden südöstlichen Peripherie«, erklärte Degewo-Vorstandsmitglied Frank Bielka.

Das Breitbandnetz in der Gropiusstadt nimmt bei angestrebter flächendeckender Einführung in Berlin eine Vorreiterrolle ein. Im Hinblick auf den weiteren Ausbau der Glasfasertechnologie soll das Projekt wichtige Aufschlüsse darüber liefern, inwiefern der Open Access-Ansatz die Nutzung von Glasfaserstruktur beschleunigt.

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