Mehr Welterbe – mehr Mitarbeiter

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(epd). Der Berliner Landeskonservator Jörg Haspel hat eine bessere Verwaltung der Welterbestätten in der Bundeshauptstadt gefordert. Berlin könne sich nicht mit immer mehr UNESCO-Welterbestätten schmücken, auf der anderen Seite aber die Kapazitäten der Denkmalbehörde stetig herunterfahren, sagte Haspel am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung eines Bandes zum Berliner Weltkulturerbe.

In den vergangenen 20 Jahren wurden drei Berliner Denkmal-Ensembles in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste aufgenommen. Im gleichen Zeitraum seien die Stellen im Landesdenkmalamt von über 70 auf heute 33 mehr als halbiert worden, betonte Haspel. Seit Anfang 1991 steht die Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft mit den preußischen Schlössern und Gärten auf der Welterbe-Liste. Ende 1999 kam die Berliner Museumsinsel hinzu. Zuletzt wurden 2008 sechs Siedlungen der Berliner Moderne aufgenommen.

Mit Blick auf mögliche Anträge um weitere Welterbestätten wie etwa den Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee warnte der Chef des Landesdenkmalamtes vor einer einseitigen Entwicklung. Die Anerkennung als Weltkulturerbe dürfe nicht nur zu Marketingzwecken genutzt werden. Auch die Ausstattung der Denkmalpflege müsse mit dieser Entwicklung Schritt halten. Zudem seien intensive Vorarbeiten nötig, um einen Antrag auf den Weg zu bringen.

Weiter sprach sich Haspel für eine bessere Vernetzung der einzelnen Welterbestätten in Berlin sowie ein zentrales Management aus. Der Berliner Gartenbaudirektor Klaus-Henning von Krosigk verwies darauf, dass beispielsweise Eigentümer von Wohnungen in den zum Weltkulturerbe gehörenden Siedlungen Beratung durch die Fachbehörde etwa bei Sanierungen bräuchten.

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