Martin und Greipel deutsche Joker

Heute beginnen in Kopenhagen die Straßenradsport-Weltmeisterschaften

  • Lesedauer: 3 Min.

Kopenhagen soll ab heute zur Goldstadt der deutschen Radsortler werden. Tony Martin träumt vom Zeitfahrtitel, André Greipel will im Straßenrennen seine starke Saison krönen. Die beiden deutschen Zugpferde haben gute Chancen auf Edelmetall. Aber auch bei den Frauen und im U23-Bereich startet der Bund Deutscher Radfahrer mit einem schlagkräftigen Aufgebot.

»Ich will Zeitfahr-Weltmeister werden«, sagt Martin. Bei der gerade zurückliegenden Spanien-Rundfahrt hatte er die WM-Zeitfahr-Generalprobe überlegen für sich entschieden. Martins größter Rivale, der Schweizer Titelverteidiger Fabian Cancellara, hatte gegen den Deutschen zuletzt zweimal – bei der Vuelta und der Tour de France – den Kürzeren gezogen.

Der gebürtige Cottbuser Martin, der 2009 und 2010 jeweils WM-Bronze holte, trainiert seit Mittwoch ausschließlich auf dem Zeitfahrrad. »Ich möchte mich aktiv an die Position gewöhnen. Es ist etwas anderes, wenn man schon früh in dieser extremen Position unterwegs ist, als erst ein, zwei Tage vorher«, sagte der 26-Jährige.

Das Straßenrennen am Sonntag könnte erstmals seit Jahren einem der besten Sprinter das Regenbogentrikot bescheren. Daher werden auch dem gebürtigen Rostocker André Greipel gute Chancen eingeräumt. Der 29-Jährige, der bei seiner Tour-Premiere im Juli gleich eine Etappe im Sprint gewann, wird die deutsche Mannschaft anführen. »Ich nehme die Herausforderung als Kapitän an«, so Greipel. Sollte die Karte Greipel nicht stechen, könnten die jungen Marcel Kittel, John Degenkolb oder auch Gerald Ciolek eine Jokerrolle einnehmen, um die erste deutsche Medaille im Männer-Straßenrennen seit 2007 zu holen, als der später des Dopings überführte Stefan Schumacher Bronze gewann.

In erster Linie wird sich Ausnahmekönner Mark Cavendish (Großbritannien) den Deutschen in den Weg stellen. Aber auch Klassikerspezialisten wie Philippe Gilbert (Belgien), Titelverteidiger Thor Hushovd (Norwegen), der dreimalige Weltmeister Oscar Freire (Spanien) oder das australische Team mit dem vormals für Deutschland aktiven Heinrich Haussler sind ernsthafte Anwärter.

Die Frauen waren mit Judith Arndt (2004) und Regina Schleicher (2005) siegreich. Arndt will auch diesmal vorne mitmischen. Bessere Aussichten hat aber aufgrund der flachen Strecke Ina-Yoko Teutenberg. Dafür zählt Arndt zu den Medaillenanwärtern im Zeitfahren.

Bei den U23-Männern ruhen die Hoffnungen auf Europameister Julian Kern und Rüdiger Selig, und im Kampf gegen die Uhr könnte sich der junge Jasha Sütterlin vorn platzieren. SID/ND

WM-Entscheidungen

Montag: Einzelzeitfahren Juniorinnen und U23 Männer
Dienstag: Einzelzeitfahren Junioren und Frauen
Mittwoch: Einzelzeitfahren Männer
Freitag: Straßenrennen Juniorinnen und U23 Männer
Sonnabend: Straßenrennen Junioren und Frauen
Sonntag: Straßenrennen Männer
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