Mit Weltmusik und Kuchen

Gedenkfeier für Loriot in seiner Geburtsstadt Brandenburg an der Havel

  • Lesedauer: 2 Min.

Brandenburg a.d.Havel (epd). In Loriots Geburtsstadt Brandenburg an der Havel haben am Samstag Hunderte in einer Gedenkfeier in der evangelischen St. Gotthardkirche Abschied von dem kürzlich verstorbenen Humoristen und Künstler Vicco von Bülow genommen. Unter den zahlreichen Gästen waren auch seine Witwe Rose-Marie und Tochter Susanne sowie enge Freunde der Familie von Bülow. Die Potsdamer Landesregierung war durch Sozialminister Günter Baaske (SPD) vertreten. Loriot war am 22. August in Ammerland am Starnberger See im Alter von 87 Jahren gestorben.

Musikalisch gestaltet wurde die Feier unter anderen von Stipendiaten der in Brandenburg ansässigen Vicco-von-Bülow-Stiftung und dem Jacaranda Ensemble. Die fünf Musiker sind Mitglieder der Brandenburger Symphoniker und ihre Weltmusik wurde von Loriot wohl sehr geschätzt. Die Feier wurde auf einer 18 Quadratmeter großen Videoleinwand vor der Kirche übertragen, wo es im Anschluss auch Kaffee und Kuchen für die Gäste gab.

Vicco von Bülow wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geboren und hatte bis zu seinem dritten Lebensjahr dort gelebt. Getauft wurde er in der St. Gotthardkirche. 1985 kehrte er erstmals in seine Geburtsstadt zurück, um eine Ausstellung mit seinen Werken im Dom zu eröffnen. 1993 wurde er Ehrenbürger der Stadt und setzte sich mit Spendenaufrufen immer wieder für den Erhalt des Brandenburger Doms ein.

Brandenburgs Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann (CDU) rühmte in einer Ansprache seine menschliche Wärme, die er trotz seiner zahlreichen Erfolge und seiner enormen Popularität immer ausgestrahlt habe. Auch habe er noch im hohen Alter sehr viel Witz und Humor besessen.

Vicco von Bülow hatte nach dem Zweiten Weltkrieg Bildende Kunst studiert. Seit den 50er Jahren trug er den Künstlernamen Loriot, die französische Bezeichnung für den Vogel Pirol, das Wappentier der Familie von Bülow. Ende August wurde Loriot in aller Stille im engsten Familienkreis auf dem Waldfriedhof Heerstraße in Berlin-Charlottenburg beigesetzt.

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