Lemi Ponifasio eröffnet Spielzeit Europa

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(dpa). Der international renommierte Regisseur Lemi Ponifasio, Häuptling aus Samoa, eröffnet dieses Jahr das Theater- und Tanzfestival Spielzeit Europa in Berlin. Am 6. Oktober stellt er die Uraufführung seines Werks »Le Savali: Berlin« vor, das in Zusammenarbeit seiner Company MAU mit Jugendlichen und Künstlern aus Berlin entstand.

Das Festival steht dieses Jahr unter dem Motto »Veränderbare Welten«. Bis Januar sind insgesamt zwölf Theater- und Tanzproduktionen vor allem aus Europa zu sehen. »Vor dem Hintergrund der unabsehbaren Folgen von Naturkatastrophen und politischen Umwälzungen gilt es, eine zersplitternde Welt als verbunden und ganz zu denken«, sagte die Künstlerische Leiterin Brigitte Fürle, die das Programm am Mittwoch vorstellte.

Einen besonderen Blick auf die Multikulti-Debatte wirft der Australier Lloyd Newson mit seinem Stück »Can We Talk About This« (Können wir darüber reden). Es basiert auf Interviews zum Thema Redefreiheit und Zensur innerhalb der muslimischen Gemeinschaften.

Die polnische Regisseurin Barbara Wysocka setzt sich mit Texten Heiner Müllers auseinander, US-Starchoreograf Peter Sellars entwickelt mit Toni Morrison und Rokia Traoré aus der Tragödie »Desdemona« einen träumerischen Dialog. Weitere Inszenierungen kommen von Andrea Breth, Antonio Latella und Sasha Waltz.

Lemi Ponifasios Stück gilt laut Fürle als besonders, weil Performer aus Neuseeland, Samoa, Kiribati, Bulgarien und Berlin erstmals in der Hauptstadt zusammenarbeiteten. »Mich interessiert nicht so sehr die Aufführung, sondern das, was bei den Proben an Gemeinsamkeit entsteht«, sagte der Regisseur.

Er trägt nach Angaben des Festivals als ein Häuptling von Samao den Titel Sala und zählt zu den geistig und spirituell führenden Persönlichkeiten des südpazifischen Inselstaats. Er verbindet radikal zeitgenössischen Tanz mit traditionellem Ritual. Seine Company gastierte bereits im vergangenen Jahr in Berlin. Als zweites Stück von ihm ist diesmal »Birds With Skymirrors« zu sehen.

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