Die Kunst der Improvisation

Hamburg: Gemeinsamer Unterricht von Behinderten und Nichtbehinderten durch Konzeptlosigkeit bedroht

  • Guido Sprügel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In Hamburg haben die Eltern von Schülern mit Behinderung nun im zweiten Jahr das Recht, ihre Kinder in einer allgemeinen Schule inklusiv beschulen zu lassen. Die GEW warnt jedoch vor einer mangelnden Ressourcenausstattung und fehlenden Konzepten.

Wenn man die Worte »pragmatisches Jahr« im Zusammenhang mit Schulpolitik hört, ahnt man schon, dass Improvisation und Sparwille gefragt sind. In Hamburg befinden sich die Integrationsbemühungen von Schülern mit Behinderungen in besagtem »zweiten pragmatischen Jahr«. Seit rund zwei Jahren haben nämlich die Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf das Recht, den Schulort ihrer Kinder selbst festzulegen. Entweder können ihre Kinder spezielle Sonderschulen besuchen oder aber am Unterricht in der allgemeinbildenden Schule teilnehmen. Über 1100 Kinder mit Behinderung besuchen im laufenden Schuljahr die Klassen 1 und 5 der allgemeinen Schulen. Was sich auf den ersten Blick im Bundesvergleich sehr fortschrittlich anhört, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung jedoch in Teilen als Improvisationstheater. Die Fachgruppe Sonderpädagogik in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt in einer Stellungnahme gar davor, das...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.