Gleiche Bedingungen noch immer Zukunftsmusik

Auch 21 Jahre nach der Vereinigung ist eine Kluft zwischen Ost und West geblieben

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin/Düsseldorf (dpa/nd). Zum Tag der Deutschen Einheit haben Wirtschaftsexperten auf die weiterhin große Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland hingewiesen. Aus Sicht von ifo-Präsident Hans-Werner Sinn ist Ostdeutschland 21 Jahre nach der Wiedervereinigung in seiner wirtschaftlichen Entwicklung unter den Erwartungen geblieben. Beim Tarifniveau hat der Osten nach einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zwar aufgeholt. Bei den vielen Beschäftigten in Ostdeutschland aber, die nicht nach Tarif bezahlt werden, gibt es weiterhin große Einkommensunterschiede.

Sinn schrieb in einem Gastbeitrag für die aktuelle Ausgabe der »Wirtschaftswoche«, trotz Transferleistungen von bis zu zwei Billionen Euro von West nach Ost vollziehe sich der Aufholprozess von Ostdeutschland im »Schneckentempo«. Nach seinen Berechnungen stagniere das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt bei 60 Prozent des Westniveaus.

Die Unterschiede spüren die Ostdeutschen auch direkt in der Lohntüte: Nach einer Studie der Hans-Böckler-Stifung in Düsseldorf ist das Lohngefälle in Deutschland weiterhin groß. Die Bruttolöhne im Osten lägen im Schnitt 17 Prozent unter dem Verdienst im Westen.

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