Perfides Geschäftsmodell

Tønsberg-Betreiber in Glinde will 200 000 Euro

  • Dieter Hanisch, Glinde
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die Proteste gegen den neuen Laden für Bekleidung der Marke Thor Steinar in Glinde (Schleswig-Holstein) reißen nicht ab – auch für den heutigen Sonnabend (10 Uhr) ist eine Kundgebung angesagt. Inzwischen mehren sich die Zweifel, dass der Ladenverkauf der bei Rechtsextremisten beliebten Kleidung tatsächlich das eigentliche Geschäftsmodell ist.

Seit zwei Wochen ist es im 17 000-Einwohner-Ort Glinde im schleswig-holsteinischen Kreis Stormarn vorbei mit der heilen Welt. Ein Laden mit dem Namen Tønsberg versetzt die gesamte Stadt in Aufregung, denn das Geschäft will Geld damit verdienen, Bekleidung der Marke Thor Steinar zu verkaufen, das Label, was seit Jahren in der rechten Szene angesagt ist.
Viele Sportvereine haben das Tragen der Thor Steinar-Kleidung inzwischen in ihrer Stadionordnung untersagt. Verbote existieren auch über die Hausordnung beziehungsweise über das Hausrecht in Schulen oder in öffentlichen Gebäuden. Zwar weisen hart gesottene Neonazis jetzt des öfteren darauf hin, sie würden Klamotten von Thor Steinar boykottieren, weil die Hersteller mit ihren überhöhten Preisen nur eigennützige Gewinnziele verfolgten und nicht den Anspruch, der »rechten Bewegung« Geld zukommen zu lassen. Doch dort, wo die Marke weiterhin getragen wird, ist dies natürlich eine Provokation.

H...



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