Von der Magie zur Naturerkenntnis

2011 ist das Internationale Jahr der Chemie: Forscher würdigen aus diesem Anlass die »alchemistische Revolution«

Sie gelten landläufig als esoterische Spinner, deren Versuche, unedle Metalle in Gold zu verwandeln, oft als wenig nutzbringend dargestellt werden: die Alchemisten. Dem widerspricht der US-Chemiehistoriker Lawrence Principe entschieden. Er billigt den Alchemisten durchaus wissenschaftliche Qualitäten zu und führt als Beleg ein alchemistisches Manuskript aus dem dritten Jahrhundert an. Darin steht, dass man aus Schwefel, Kalk und dem »Harn eines Jünglings« durch Erhitzen ein blutrotes »göttliches Wasser« gewinnen und damit Silber zu Gold machen könne.

Wie das US-Fachjournal »Science« (Bd. 332, S. 914) berichtet, stellte Principe exakt nach Rezept im Labor jenes »Gotteswasser« her, in welches er danach eine kanadische Silbermünze tauchte. Zwar wurde diese nicht zu Gold, aber sie färbte sich durch Oxidation immerhin goldgelb. »Für einen Alchemisten im dritten Jahrhundert war ein solches Resultat zweifellos eine Ermutigung, weiter nach Mög...


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