Fiktion wird Fakt

Die Ausstellung »Seeing is believing« hinterfragt die Wahrheit medialer Bilder

Bei der Waffenproduktion sind der Fantasie auch im Alltag keine Grenzen gesetzt: »Makeshift Objects« von Abbas Akhavan.
Bei der Waffenproduktion sind der Fantasie auch im Alltag keine Grenzen gesetzt: »Makeshift Objects« von Abbas Akhavan.
Zuerst ist da nur undurchdringliche Schwärze. Erst wenn sich die Augen an die Dunkelheit in der großen Halle der Kunst-Werke angepasst haben, treten die schemenhaften Umrisse eines zehn Meter langen Lasters auf, beladen mit Kisten und Gasflaschen: Für seine Arbeit »Phantom Truck« baute der Künstler Inigo Manglano-Ovalle das mobile Biowaffenlabor Saddam Husseins nach, das die USA 2003 entdeckt haben wollten und dessen unscharfe Abbildungen den Irak-Krieg legitimierten.

Dass die Satellitenaufnahmen eine Fälschung waren, stellte sich erst heraus, als es zu spät war: Fiktion hatte Tatsachen geschaffen. So ist »Phantom Truck« ein Destillat der Fragen, welche die großartige Gruppenschau »Seeing is believing« in den Kunst-Werken reflektiert: Kann man in unserer medial durchkonstruierten Welt Bildern noch glauben? Wie nutzt die Politik die Macht der Bilder zur bewussten Manipulation, gerade nach den Terroranschlägen von 9/11 – und wie gehen Kü...


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