Streetart im Museum

  • Lesedauer: 2 Min.
(dpa). »El Bocho« hat wieder zugeschlagen – dieses Mal besprühte der Berliner Street-Art-Künstler aber keine Hauswände und klebte keine Bilder an die S-Bahn-Trassen. Stattdessen gab es am Dienstagabend eine große Vernissage mit seinen neuen Arbeiten in der Galerie Raab im noblen Umfeld der Fasanenstraße nahe dem Kurfürstendamm. »El Bocho«, eine der wohl wichtigsten Figuren der Street-Art-Szene in der Hauptstadt, zeigt dort seine großformatigen Porträts junger Frauen, die an japanische Comics (Mangas) erinnern.
Neben diesen Arbeiten, die schon länger zu seinem Repertoire gehören, überrascht er aber mit einer ganz neuen Sicht auf Architektur. Viele seiner jüngsten Werke behandeln die Berliner Plattenbauten. Zwei extrem großformatige Leinwände fallen in der Schau besonders ins Auge – das Porträt »red girl« und ein langes Querformat, das eine Ansammlung von Hochhäusern zeigt, wie man sie aus den östlichen Stadtteilen Berlins so gut kennt. Darunter steht die Parole »Die Stadt gehört uns«, womit der Künstler, der seine bürgerliche Identität gerne verschleiert, beweisen will, dass er noch lange nicht zum Establishment gehört.
Unter den Eröffnungsgästen war auch Sängern »Nena«, mit Tochter und Enkeltochter. Nena war die erste, die vor einigen Jahren ein großformatiges Bild auf Leinwand des damals noch fast völlig unbekannten jungen Künstlers kaufte. Wer die Ausstellung besuchen will, kann das noch bis zum 22. Oktober tun.
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