Der Traum vom goldenen Ende

Judith Arnst will bei den Olympischen Spielen 2012 in London auch auf der Bahn auf Medaillenjagd gehen

  • Manfred Hönel
  • Lesedauer: 2 Min.

Als frisch gebackene Straßenrad-Weltmeisterin im Zeitfahren rollte Judith Arndt am vergangenen Wochenende auf dem Berliner Velodrom ihrem größten verbliebenen sportlichen Traum ein Stück näher: Olympisches Gold. Bei den Deutschen Meisterschaften im neu geschaffenen Omnium jagte sie hinter Lisa Brennauer (Durlach) und Charlotte Becker (Berlin) auf den dritten Rang. »Vor allem über die 3000-m-Einerverfolgung bewies Judith mit einer Zeit von 3:36,8 Minuten ihre Klasse. Damit ist sie durchaus eine Olympia-Kandidatin für die Mannschaftsverfolgung«, freute sich Bahn-Bundestrainer Thomas Liese.

Natürlich zeigte sich auch Judith Arndt glücklich: »Es ist mein Traum, meine Laufbahn auf der Bahn zu beenden. Schließlich habe ich auf der Bahn 1997 meinen ersten WM-Titel geholt«, sagte die gebürtige Brandenburgerin.

Arndt hat bereits einen Blick ins olympische Programm für 2012 gewagt: »Die Straßenrennen und die für mich interessanten Bahnwettbewerbe würden vom Zeitrahmen passen.« Da die 35-Jährige den Winter ganz für die Olympiavorbereitung nutzt, »werde ich in Europa bleiben. Ich wohne wieder in Leipzig. Am dortigen Olympiastützpunkt weiß man, wie olympische Radrennen vorbereitet werden müssen«, erläuterte Arndt. Zum Bahntraining werde sie wie früher in Frankfurt (Oder) aufkreuzen. »Thomas Liese ist dabei, einen Trainingsplan zu erarbeiten, damit ich auf Bahn und Straße gute Leistungen erreichen kann.«

In den vergangenen Jahren flüchtete die Olympiazweite im Straßenrennen von Athen mit ihrer Lebenspartnerin in der kalten Jahreszeit stets nach Australien. In diesem Jahr sieht das anders aus. »Wir haben für Judith einen Weltcupstart auf der Bahn geplant. Außerdem muss das Mannschaftstrio gemeinsam trainieren, denn ein Team-Verfolgungsfahren auf der Bahn macht man nicht einfach so aus der Kalten«, sagte Burghard Bremer, Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer.

Zunächst legt die Weltmeisterin aber eine Urlaubsphase ein, ehe sie in die Olympiavorbereitung einsteigt. Die richtigen Termine für ihre Einsätze zu finden, dürfte für Arndt nicht ganz einfach werden. Wie bei den Männern könnte es auch für sie heißen: »Gelb oder Gold?« Der Weltcuptermin im Februar auf der Olympiabahn in London überschneidet sich mit der Katar-Rundfahrt. Beide Rennen dürften aber für Arndt sehr wichtig sein. »Irgendwie werden wir das Problem lösen«, ist Thomas Liese überzeugt.

Auch Arndt ist in Sachen Jahresplanung 2012 noch sehr gelassen. Der Sponsor ihres Straßenteams ist ausgestiegen. Die Weltklasse-Mannschaft bleibt zwar unter dem Namen »Specialized lululemon« zusammen. Doch ausgerechnet Judith Arndts Name fehlt bislang in der Aufstellung.

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