Pionier mit arabischer Laute

Dr. Hikmat Al-Sabty aus Rostock ist der erste Einwanderer 
in einem ostdeutschen Landtag

Bis zum Dienstag war der Schweriner Landtag eine immigrantenfreie Zone – mit seiner Konstituierung jedoch bekam das Landesparlament einen sehr aktiven Politiker mit »Hintergrund«. Der 57-jährige Hikmat Al-Sabty hat auch die Härten des deutschen Ausländerrechts am eigenen Leib erlebt.

Hikmat Al-Sabtys Traum vom Sozialismus auf deutschem Boden hat seinerzeit nicht lange gedauert. Über ein paar Stunden am Flughafen Schönefeld kam der junge Iraker, auf Auslandsreise vom Krieg mit Iran überrascht, damals nicht hinaus. Dann hatte irgendjemand entschieden, dass an dem gut ausgebildeten Mann aus dem mittleren Osten, obwohl Sympathisant der irakischen Kommunisten und ganz gezielt in Ost-Berlin vorstellig, im Arbeiter- und Bauernstaat kein gesteigerter Bedarf bestehe. Und so endete die Odyssee des jungen Mannes, die mit einer Urlaubsreise in die Türkei begonnen hatte, nicht in seinem sozialistischen Traumreich, sondern zunächst in einem Wohnheim weit draußen in der erzkatholischen westdeutschen Eifel, auf einem Zimmer mit fünf anderen Versprengten.

Kaum Migranten

»Migrations«-Geschichten, die so beginnen, enden in der Regel nicht in deutschen Parlamenten. Der Typus von Spitzenpolitikern mit »Hintergrund«, der in den letzten ...




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