- Politik
- Personalie
Gefährdet
René González / Der Kubaner wurde in den USA mit Fußfessel in die »Freiheit« entlassen
Während ihn seine beiden Töchter im Gefängnis besuchen konnten, wurde seiner Frau Olga von den US-Behörden seit ihrer Abschiebung im Jahr 2000 wiederholt das Einreisevisum verweigert. Mehr als elf Jahre hat sie ihren Mann nicht gesehen. »Seit langer Zeit träume ich davon, ihn zurückkehren zu sehen«, sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur AP.
Geboren wurde Gonzalez 1956 in Chicago. Als er fünf Jahre alt war, kehrte er mit seinen Eltern, die die Bewegung 26. Juli unterstützt hatten, nach Kuba zurück. Dort absolvierte er eine Militärlaufbahn – unter anderem war er im Krieg in Angola – und arbeitete als Fluglehrer. Zum Schein setzte er sich 1990 mit einem Sprühflugzeug nach Miami ab. Dort schloss er sich Anti-Castro-Gruppen an, über die er Informationen nach Havanna lieferte.
Die vier anderen der »Miami 5« – Gerardo Hernández, Antonio Guerrero, Fernando González (nicht mit René verwandt) und Ramón Labañino – befinden sich weiterhin in Haft. Nach Gonzalez' Freilassung wird erneut die Revision ihrer Fälle gefordert. 1998 wurden die Fünf als Mitglieder eines Spionagenetzwerkes verhaftet und 2001 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die UN-Menschenrechtskommission und Amnesty International äußerten ernste Zweifel an Fairness und Rechtsstaatlichkeit des Verfahrens. Kuba und unzählige Solidaritätsgruppen weltweit fordern die Freilassung.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.