In elf Jahren einmal um die Welt spaziert

Kanadier wandert 75 000 km durch 64 Länder

  • Lesedauer: 2 Min.
Elf Jahre war er unterwegs, durchquerte flimmernde Wüsten und eiskalte Gebirge - jetzt hat es Jean Béliveau geschafft: Der kanadische Abenteurer wanderte einmal um die ganze Welt und wurde bei seiner Heimkehr am Sonntag in Montréal euphorisch gefeiert. Während der vergangenen elf Jahre legte er 75 000 Kilometer zurück und durchwanderte 64 Länder.

Als erstes wurde Béliveau am Sonntag von seiner Mutter in die Arme geschlossen, die ihren Sohn seit dem Jahr 2000 nicht gesehen hatte. Auch seine Freundin Luce Archambault, die den Abenteurer die ganze Zeit emotional und finanziell unterstützte, sowie zwei seiner Kinder aus einer vorangegangenen Ehe waren dabei. Die letzten Kilometer durch Montréal wurde Béliveau von etwa hundert Fans begleitet.

»Wir sind alle unterschiedlich, und das ist das Schöne an der Erde - unsere unterschiedlichen Farben, verschiedenen Glauben, verschiedenen politische Systeme«, sagte der Abenteurer sichtlich bewegt in einer kleinen Ansprache. »Das ist wie verschiedene Musiknoten, wir müssen aus ihnen einen harmonischen Klang machen, einen gemeinsamen Ton.«

Béliveau kündigte zudem an, sich ab sofort seiner »wahren Mission« widmen zu wollen: dem Frieden. Er werde für die Einrichtung von »wahren Friedensministerien« in Kanada sowie in anderen Ländern der Welt kämpfen, sagte Béliveau. Diese sollten sich für eine Friedenslehre an Schulen und in anderen Institutionen des Landes einsetzen.

Der Kanadier war an seinem 45. Geburtstag am 18. August 2000 aufgebrochen, kurz nachdem er beruflich pleite gegangen war. Er rannte zunächst bis in die US-Bundesstaaten Atlanta und Georgia, dann musste er das Tempo drosseln, und aus seinem Abenteuer wurde die längste ununterbrochene Wanderung um die Welt. Dabei durchquerte der 56-Jährige Wüsten und Gebirge. Er verliebte sich für neun Tage in Mexiko, trug einen Turban und einen langen Bart im Sudan und aß Schlangen in China.

Einmal im Jahr bekam der Weltwanderer Besuch von seiner Freundin, die immer zu Weihnachten dorthin flog, wo er gerade war. »Ich bin seine Penelope und er ist mein Odysseus«, sagte Archambault kürzlich. AFP

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