MOSEKUNDS MESSE
EIN BUCH - DER WORTE
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WORK IN PROGRESS
Herr Mosekund besuchte eine Veranstaltung, auf der ein Schriftsteller, den er verehrte, mit einem Preis ausgezeichnet wurde. Nach Laudatio und Dankesrede wurde angekündigt, dass der Meister jetzt noch eine Kostprobe seines Schaffens geben werde. Ein Tisch wurde hereingetragen, darauf eine Schreibmaschine. Dazu ein Stuhl. Der Künstler setzte sich, spannte ein Blatt Papier ein, schloss fünf Minuten lang die Augen und begann schließlich zu tippen. Dann und wann legte er eine Pause ein, ächzte ein wenig, trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte, tippte weiter. Nach einer halben Stunde sprang er abrupt auf, starrte entgeistert auf das Blatt, riss es aus der Maschine, zerfetzte es in Dutzende Schnipsel und verließ mit einem Fluch die Bühne. Schade, dachte Herr Mosekund, ich hätte ihm noch stundenlang zuschauen können.
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GANZ OHNE GEWALT
Herr Mosekund hatte aus seiner Bibliothek für einen wissbegierigen Nachbarn einen kleinen Bildungskanon zusammengestellt. Nach einiger Zeit fragte er, ob unter den Büchern etwas Lehrreiches zu finden war. »Morgen sattle ich das Potjomkinsche Pferd, galoppiere ins trojanische Dorf, zücke das Heraklesschwert und zerhacke damit den gordischen Kreideknoten!«, rief der Nachbar entschlossen. »Oh«, sagte Herr Mosekund, »ich sehe, Sie haben fleißig gelesen. Aber war es nicht womöglich eher ein kaukasischer ...« - »Mag sein«, so der Nachbar, »dort wird ja auch viel geritten.« - »Apropos Pferd«, wandte Herr Mosekund ein, »ich meine mich zu entsinnen, dass es sich um ein trojanisches handelte.« - »Auf jeden Fall ein Huftier«, erwiderte der Nachbar. Herr Mosekund nickte. »Noch ein Wort zum Schwert ...« - »Sie mit Ihrer Besserwisserei«, entrüstete sich der Nachbar, »da platzt einem ja der ... der ...« - »Knoten?« fragte Herr Mosekund. »Genau!« rief der Nachbar. »Sehen Sie«, sagte Herr Mosekund, »wir schaffen das ganz ohne Ihr fabelhaftes Wunderschwert!«
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