Unten links
Hans-Dietrich Genscher, ehemaliger Bundesminister mit unübertroffener 23-jähriger Amtszeit, kann wieder zur Feder greifen. Fünf seiner im März bei einem Einbruch gestohlenen Füllfederhalter wurden anonym an die Polizei geschickt, darunter jener, mit dem er 1992 den Maastricht-Vertrag unterschrieben hat. Üblicherweise werden diese Edelfedern für Vertragssignaturen nur einmal benutzt, Datum und Anlass anschließend golden eingraviert. Zwar ist nicht anzunehmen, dass ein Außenminister sich für jeden Vertrag selbst einen Füller kauft, möglicherweise wurde also privat einbehaltenes Staatseigentum entwendet, dies ist hier aber nebensächlich. Genscher jedenfalls freut sich über die baldige Rückgabe. Einen Wäschekorb voller Silberwaren hatten die Diebe seinerzeit übrigens stehen lassen. Und an Genschers Sammlung gelber Pullis haben sie sich ebenfalls nicht vergriffen. Letztlich konnten sie mit den Genscher-Füllern wohl auch nichts anfangen: Die Tinte ist längst eingetrocknet und es gibt E-Mails. jrs
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.