Warten auf Salome

»Last Desire« von Lucia Ronchetti neu inszeniert in der Berliner Staatsopern-Werkstatt

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die »Werkstatt« der Lindenoper ist klein, aber gelegentlich kommen große Sachen. Experimente auf der Bühne sind eine tolle Sache. Leider kennt die einschlägige Szene kaum welche, die den Namen verdienten. Lucia Ronchettis Kammeroper »Last Desire« ist, was nicht schlimm ist, jedenfalls keines.

Der Experimentelle entwirft, verwirft, prüft, analysiert, verfremdet, verwandelt, stößt sich ab, prescht vor solange, bis sich ein Material und Gedanken kristallisieren, neu wie das eben geborene Kind. Das Staunen verlernt der Experimentelle nie.

In Lucia Ronchettis »Last Desire - A Tragedy in One Act« von 2004 rumort der Leib. Die zeitgenössische Potenz altenglischer Sangeskultur tummelt sich darin, desgleichen geschichtliche Züge der Ausdrucksmusik, Erfahrungen der Computermusik, gelegentlich scheint es, als würde Bratscher Johann Sebastian Bach mitspielen. Die 1963 in Rom geborene Künstlerin, studierte Philosophin, arbeitete mit Sylvano...


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