Zeppeline für den Krieg

Streit um eine Namensgebung in Brandenburg

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Wer war Johann Heinrich Schütte? War der Luftfahrtpionier ein Kriegstreiber? An den Standorten seiner Luftschiffwerften in Königs Wusterhausen (Brandenburg) und Brühl (Baden-Württemberg) wird über die Vergabe seines Namens für Gewerbegebiete debattiert.

Unermüdlich kämpft Frank Rauhut vom Bündnis gegen Rechts für die Umbenennung des Schütte-Lanz-Gewerbeparks in Königs Wusterhausen (Brandenburg). Der Luftfahrtpionier Johann Heinrich Schütte sei »militanter Nationalist vom Scheitel bis zur Sohle« gewesen - »und das sein ganzes Leben lang«, erklärt Rauhut, warum der bereits 2007 verliehene Name nicht geeignet sei. Es gebe von Schütte »klare Bekenntnisse zum Nationalsozialismus in Hülle und Fülle«. Er sei ein Kriegstreiber gewesen, der noch kurz vor seinem Tod 1940 den Überfall der faschistischen Wehrmacht auf Polen bejubelt hatte und der die Toten von Langemarck als Helden verherrlichte. Bei Langemarck opferte das kaiserliche Heer 1914 etwa 2000 mangelhaft ausgebildete Rekruten bei dem Versuch, die Front des Gegners zu durchbrechen.

In seiner Heimat ist Rauhut mit seinen Argumenten bislang nicht durchgedrungen. Dafür hatte er im badischen Brühl zumindest einen Etappensieg errungen - a...


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