Stefan Bradl kampflos am Ziel

Ausgeschieden, aber Moto2-Weltmeister

  • Gerald Fritsche, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.
Ein schnelles Ende der ersten Dienstfahrt als Motorrad-Weltmeister: Der Zahlinger Stefan Bradl stürzte beim Großen Preis von Valencia in der fünften Runde und schied aus. Doch sein WM-Titel stand schon vorher fest, da der Spanier Marc Marquez wegen einer Sturzverletzung nicht mehr antreten konnte.

Stefan Bradl (Foto: AFP/Soriano) ist der erste Deutscher nach Dirk Raudies 1993, der in der Moto2-Kategorie wieder einen WM-Triumph feierte. Während um ihn herum gefeiert wurde, blieb der 21-jährige Zahlinger gelassen. »Wir haben vor zwei Wochen einen Kollegen aus unserer MotoGP-Familie verloren. Ihm zuliebe sollten wir nicht überschwänglich sein und das respektieren«, meinte Bradl mit ernster Miene in Erinnerung an den in Malaysia tödlich verunglückten Marco Simoncelli.

In der Stunde seines größten Erfolges vergaß Bradl aber nicht diejenigen, die Anteile an seiner Entwicklung haben. Besonders seine Familie um Vater Helmut. »Ohne Papa wäre ich nie auf die Idee gekommen, mich auf das Motorrad zu setzen. Meine Eltern haben auch in schwierigen Zeiten immer zu mir gehalten. Papa hat es vor 20 Jahren knapp verpasst, Weltmeister zu werden. Aber er hat mich geformt. Also ist er jetzt auch Weltmeister.«

Im Rückblick auf die Saison glaubt Bradl, ein würdiger Weltmeister zu sein. »Wir hatten nur einen Ausfall. Der schlechteste Platz war ein achter Rang, ansonsten immer Top fünf. Am Ende zählen die Punkte. Ich bin schon stolz darauf, dass hinter Champion der Name Stefan Bradl steht.«

Auch als der Titel angesichts der Erfolgsserie von Marquez in Gefahr geriet, blieb Bradl ruhig. »Ich habe das Selbstvertrauen, an mich zu glauben. Klar war ich auch unruhig, als die Spitzenposition plötzlich weg war. Aber ich habe mich auf mich konzentriert, bin die Rennen gefahren und hatte Spaß daran. Das hat mir meine alte Stärke zurückgegeben«, erläuterte der Titelgewinner.

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